Wie unsere Business Software für die Fashion- und Lifestyle-Branche entstanden ist. Ein Rückblick auf 40 Jahre texdata software
Am 20. Juli 2023 haben wir mit den Kunden, den Partnern und dem Team von texdata in Karlsruhe das 40jährige Bestehen unseres Unternehmens gefeiert. Grund genug, zurückzuschauen auf die Anfänge und die Entwicklung bis heute.
Vor 40 Jahren, im Jahr 1983, gründen Michael Plohnke und Roland Stein das Softwarehaus texdata. Die Selbstständigkeit und die unternehmerische Freiheit reizen die Gründer. Ihr Ziel ist von Anfang die Entwicklung einer ganzheitlichen, integrierten ERP-Software aus einer Hand. Die erste eigene Lösung entsteht für das Betriebssystem MPE der HP 3000-Rechner von Hewlett-Packard. Dieses System der mittleren Datentechnik konkurriert damals mit den AS/400-Systemen von IBM und ist gemessen an heutigen Hardware-Preisen richtig teuer. Dass das Datenbanksystem TurboImage bereits große Ähnlichkeiten mit SQL-Datenbanken aufweist, wird sich später beim Umstieg in die Client-Server-Welt als sehr hilfreich erweisen. Zu den ersten Kunden des jungen Unternehmens, welches mit fünf Mitarbeitern an den Start geht, gehören bereits Textilhersteller wie Eterna, doch sind zu der Zeit auch noch Branchenlösungen für den technischen Großhandel und die Lebensmittelindustrie am Start.
Fokus auf Fashion
Einen großen Schub erhält das Unternehmen mit der deutschen Vereinigung. Gibt es doch in der Textilregion um Chemnitz einen riesigen Nachholbedarf für moderne IT-Lösungen. Mit bruno banani underwear und Maximo sind noch heute zwei Unternehmen aus Chemnitz zufriedene Anwender der Branchenlösung DIAMOD.
Vor der Jahrtausendwende werden die Weichen neu gestellt. Hardware-Vertrieb wird weniger interessant und MPE und die HP 3000 sind keine zukunftsträchtige Basis mehr. Alternativen werden erwogen und die wachsende Bedeutung von Microsoft Windows als Business-Lösung weist den Weg. Entwickelt wird mit DIAMOD-VB eine Lösung, die unter Windows läuft. Gleichzeitig wird der Branchenfokus ausschließlich auf die Fashion-Branche gelenkt. Dennoch ist der Pilotkunde für DIAMOD-VB kein Modeunternehmen, sondern ein Autozulieferer. Die Möller Group fertigt unter anderem Manschetten für bewegliche Teile an Maschinen. Diese werden zum Teil auch aus Lederteilen zusammengenäht. Da es von diesen Manschetten tausende von Varianten gibt, weckt das rationelle Stücklistenverfahren von texdata das Interesse Unternehmens. Eine typische Modekollektion kann schließlich 1.000 Modelle in sechs Farben und sechs Größen umfassen. So kommen schnell 36.000 SKUs zusammen – und dass alle sechs Monate mit jeder neuen Kollektion. So schnell lassen sich mit konventionellen Methoden keine Stücklisten anlegen. „Wir haben deshalb ein sehr intelligentes Stücklisten-Anlageverfahren in DIAMOD und das hat auch bei Möller dazu geführt, dass wir die Anzahl der Stücklisten um den Faktor zehn reduzieren konnten“, erinnert sich Michael Plohnke an diese Zeit.
Eine Software-Suite mit großem Funktionsumfang
Ihrer Zeit voraus ist im Jahr 2000, in dem das Internet und die Dotcom-Startups die Schlagzeilen beherrschen, die erste Version des B2B-Webshops WEBFASHION entstanden. Der Markt ist der Branche noch nicht im erwarteten Maß entwickelt. Das soll sich Jahre später mit einer neuen Version und der zunehmenden Digitalisierung der Branche gewaltig ändern.
Sehr schnell setzt sich hingegen das Lagerverwaltungssystem DIALOG, welches sowohl integriert in DIAMOD als auch Stand-alone bei reinen Logistikdienstleistern im Einsatz ist, im Markt durch. Sind auch viele Produktionen nach Asien abgewandert, so wird der Handel doch nach wie vor mit der Logistik aus Europa bedient. Mit DIAMOD.NET wird die Basis des ERP-Systems auf die aktuelle Webtechnologie von Microsoft aktualisiert.
Und obwohl ein großer Anteil der Produktion der Fashion-Branche in den Fernen Osten abgewandert ist, gibt es noch immer Unternehmen, die in Deutschland produzieren und so wird auch das Produktionsmodul von DIAMOD noch heute weiterentwickelt und bei Kunden neu eingeführt.
Von Anfang an werden bei texdata neue Kundenanforderungen nicht durch individuelles Customizing, sondern durch die Integration neuer Funktionalitäten in den Standard erfüllt. Auf diese Weise kommen alle Kunden in den Genuss neuer Features und die Releasewechsel sind sehr einfach durchzuführen.
Auch als Ausbildungsbetrieb macht sich texdata einen guten Namen. Im Unternehmen herrscht auch schon immer ein Klima der Offenheit gegenüber ausländischen Mitarbeitern. 2012 wird ihm daher der „Karlsruher Integrationspreis“ verliehen. Aktuell bildet texdata Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung und IT-Kaufleute aus.
Bereits mit dem Jahr 2008 verstärkt Jörg Niethammer die Geschäftsführung und zwei Jahre später tritt Daniel Plohnke in das väterliche Unternehmen ein. Beide bilden heute zusammen die Geschäftsführung von texdata. Sie führen das Unternehmen mit 36 Mitarbeitern im Verbund mit der enventa Group, deren Co-CEO ebenfalls Daniel Plohnke ist, in die Zukunft. Zu den Projekten in der Planung zählt unter anderem auch ein Cloud-Angebot von DIAMOD, mit dem texdata einen weiteren technologischen Schritt gehen. Die neue DIAMOD-Cloud wird den Kunden bereits ab 2024 bereitgestellt.
Unter dem Dach der enventa Group agieren heute auch die langjährigen texdata-Partner aruba informatik (BI) und syska (Rechnungswesen), die jetzt noch stärker integriert sind.